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Feldpostbriefe unseres Großvaters, 1916, 3.1

02.05.1916
Willemeau, Tournai, Belgique
1916. Luise Diekmann mit Kindern, Eltern und Schwester Lina

Feldpostbrief, 2. Mai 1916

Willemeau bei Tournai
Am Dienstag, 2. Mai 1916, abds. 6 Uhr

Mein liebes Lieschen!

Nun steht schon eure schöne Photographie vor mir, die Du am Sonnabend mit den Handschuhen abgeschickt hast. Ich habe mich herzlich gefreut, auch wenn mein Frauchen ein Kopftuch um hat. Du siehst doch sonst ganz frisch aus.

 

Aber was ist mit Bub? Der macht ein Gesicht wie Krankenstube und als obs ihm schwer werde, das Köpfchen hoch zu halten. Wie ganz anders der kleine Dicke! Dem scheint zwar auch was nicht zu passen, aber er strotzt doch vor Gesundheit. Und du hast recht, Liesi, wenn du neulich schriebst, daß er immer niedlicher werde. Hübsch wie ein kleines, niedliches Mädel! So hatte ich ihn mir gar nicht vorgestellt! Ich bin stolz auf unsern Jüngsten. Aber am meisten sehne ich mich nach unserm Buben. Wie kann ich mir den flinken kleinen Burschen jedes Mal denken, wenn Du mir Worte von ihm mitteilst! Die Sonne wird ihm ja auch längst wieder rote Backen gemacht haben.

Gestern kam Dein l. Brief vom Freitag. Da kann ja nun plötzlich Helmut auch reden, wenn auch wohl nicht viel. Aber das soll schon noch werden. Und Bubi scheint ja recht weise Reden zu führen, wenn er noch nicht weiß, "wann" er wieder Dein Junge werden will. So etwas muß ja zu interessant sein. Schade, daß ich die Entwicklung bei beiden nicht mit erlebe.

Während ich nach Rudolfs letzter Karte bestimmt annehmen mußte, daß sein Rgt. Herausgezogen sei, schreibt er heute vom 28.4. wieder von Verdun. Der arme Kerl! Er scheint wieder ziemlich fertig zu sein. - Hier ist's heute den ganzen Tag drückend schwül gewesen. Nun donnerts. Ob's aber zum Regnen kommt? Nötig genug wäre schon mal ein Schauer wieder. Daß Ihr im Garten reichlich Arbeit habt, kann ich mir lebhaft denken, zumal wenn auch auf dem Felde die Kartoffeln noch gepflanzt werden müssen. Das alles darf Dich aber nicht verleiten, Liesi, selbst mit zuzugreifen! - Wir hatten heute ziemlich viel Dienst. Für die Kaiserparade gibt's ja noch allerlei zu tun. Um 6 morgens steht man auf. Eigentlich also um 5 Uhr.

Gott befohlen, mein Lieb! Grüß u. küß mir beide Jungen, sei aber vor allem Du heiß geküßt von

Deinem treuen Paul.

Апублікавана 13.03.2013 в 19:41

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