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Feldpostbriefe unseres Großvaters, 1916, 2.1

28.01.1916
Huvet, Frankreich, Frankreich

Feldpostbrief, 28. Januar 1916

Huvet, 28.1.16.

Mich hat's aufrichtig gefreut, als bei Kaisers Geburtstagsfeier es zum Ausdruck kam, wie hoch die Leute den Hauptmann schätzen. Obwohl er der einzige Gardehauptmann noch im Regiment ist, der eine Kompagnie hat, ist's ihm nicht zu wenig, Kompagnieführer zu sein. Und wenn ihm auch die Gabe fehlt, mit Leuten umzugehen, so schätzt doch jeder an ihm die Strenge, Gerechtigkeitsliebe und den persönlichen Mut. Bei jedem Gefecht zu Anfang des Krieges ist er der Kompagnie vorangegangen. Und wenn einer das Eiserne Kreuz 1. Klasse im Regiment verdient hat, dann ist er's.

Also Kaisers Geburtstag! Ursprünglich war ja für den 27. Januar ein großer Marsch vorgesehen. Wir waren auch schon 1/2 Stunde weit marschiert, als Gegenbefehl kam. Da gings zurück zu unserm Exerzierplatze. Dort wurde unser Bataillon aufgestellt, u. der Major hielt eine Ansprache. Dann folgte ein Parademarsch. Die Leute wurden entlassen, aber wir Offiziere hatten um 12 Uhr in Peronne ein kaltes Sektfrühstück. Die Musik spielte. Die Glocken läuteten, u. soweit Fahnen da waren, wurden die Häuser beflaggt. Die Kompagniefeiern fanden abends statt. Um 6 Uhr aßen wir gemeinsam. Der Hauptmann hatte wieder Sekt auffahren lassen. Und als wir aufstanden, hatte ich so ziemlich mein Teil. Da gabs ein unvergeßlich schönes Bild. Von Peronne her sahen wir den Fackelzug kommen. Genau wie sonst im Frieden. Die Militärmusik voran und dann die lange Reihe von Pechfackeln. Vor unserer Fabrik hielt der Zug. Unser Hauptmann brachte das Kaiserhoch aus. Heil Dir im Siegeskranz. "Helm ab zum Gebet" u. "Ich bete an die Macht der Liebe". Dann wurden die Fackeln zusammengeworfen u. die Kompagniefeiern begannen.

Wir feierten oben auf dem großen Saale unserer Fabrik. Der war von unsern Handwerkern und Malern hübsch ausgeschmückt u. sah nun im Glanz der elektrischen Birnen u. der Kerzen festlich aus. Es gab reichlich Bier, u. unsere Leute waren denn auch bald in wirklich vergnügter Stimmung. Um 11 Uhr war Schluß. Die paar Stunden waren geflogen. Manch schönes Gedicht wurde vorgetragen, manch schönes Lied gesungen. Drei Lieder hatten wir auch im Gesangverein glücklich zustande gebracht. Vielleicht üben wir im Verein auch weiter. [...]

1000herzl. Grüße und Küsse Dir u. den Buben!

Dein tr. Paul.

Апублікавана 12.03.2013 в 01:31

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