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Das geteilte Berlin in den 1950er Jahren

04.07.1953
Berlin, Deutschland, Deutschland

Dokument: Für die Urlaubsreise nach Obermaiselstein im Juli 1953 
erforderlicher Interzonenpass; dokumentiert sind Ziel, Anlass, 
Grenzübertritte sowie Aufenthalte.

Die Teilung in West- und Ost-Berlin zog in den Fünfzigern eine seltsam vermischte Form des Zusammenlebens nach sich, mit getrennt verwaltetem S- und U-Bahnverkehr, und mit Grenzgängern hüben und drüben, denn rund 17.000 West-Berliner arbeiteten in Ost-Berlin, und rund 35.000 Ost-Berliner im Westteil. Entsprechend florierte der Umtausch von Ost- in Westgeld und umgekehrt. Auch in unserer Nähe gab es in der Sonnenallee eine dieser „Wechselstuben“. Dort erhielt man je nach Wechselkurs, der täglich in den Radiosendungen bekannt gegeben wurde, für 1 Mark West durchschnittlich 4 Mark Ost. An den großen Theatern und Lichtspielhäusern gab es getrennte Kassen für Besucher, die in Ost- oder Westgeld bezahlten.


Der günstige Umtausch machte nicht zuletzt das kulturelle Angebot rund um den Bahnhof Friedrichstraße im Ostteil der Stadt für viele West-Berliner erschwinglich. Meine Mutter ging schon früh mit mir zu den Märchenaufführungen des Theaters am Schiffbauerdamm und in die Vorstellungen des Zirkus Barlay. Später besuchten wir die Aufführungen im Operettentheater Metropol und sahen uns die Revuen im Friedrichstadt-Palast an.
Vollkommen überrascht wurden die Berliner am 13. Oktober 1957 von der „zweiten Währungsreform“ durch die DDR. Über Nacht gab es neue Banknoten, und die DDR-Bürger konnten pro Kopf nur 300 Mark in neue Scheine umtauschen. Auf diese Weise wurde die in der DDR vorhandene überschüssige Kaufkraft abgeschöpft, und auch die in West-Berliner Wechsel- und Wohnstuben liegende Menge an Ost-Mark war über Nacht wertlos.
Was für uns „Ost-Berlin“ war, wurde ostamtlich als „Demokratischer Sektor“ bezeichnet. Auch die Bezeichnung DDR gab es inunserem Sprachgebrauch nicht; wir nannten die „Sowjetische Besatzungszone“ einfach Ostzone oder Zone. Das sprachliche Auseinanderdriften war auch im Privaten nicht zu überhören.
In unserer Nähe fing der Ostsektor nicht weit vom Weichselplatz am Neuköllner Schifffahrtskanal auf der anderen Seite der Lohmühlenbrücke an. Zu erkennen war das an dem dort aufgestellten Schild mit der außer in Deutsch, in Englisch, Russisch und Französisch abgefassten Warnung: „SIE VERLASSEN DEN AMERIKANISCHEN SEKTOR“. Gewissermaßen als Antwort prangte an einer Hauswand auf der anderen Seite in großen Lettern die Aufforderung „AMI GO HOME“.


Auf der Treptower Seite der Lohmühlenbrücke gab es einen HO-Laden, in dem meine Mutter manchmal einkaufte. Außerdem befand sich dort die Endstation der Straßenbahnlinie, mit der wir die erste Etappe des langen Wegs zum Wochenendhaus meines Onkels in Müggelheim zurücklegten.
1952 riegelte die DDR ihr Territorium entlang der „Demarkationslinie“ durch eine Sperrzone von der „Bundesrepublik“ ab. Die Bestimmungen über den kleinen Grenzverkehr wurden außer Kraft gesetzt, und ab sofort durfte die Demarkationslinie „nur mit gültigem Interzonenpass an den vorgesehenen Grenzkontrollpunkten der Deutschen Grenzpolizei“ überschritten werden. Mitte der Fünfziger wurden dann die Einwohner West-Berlins endgültig ausgesperrt. Ich glaube, ich durfte im Sommer 1954 das letzte Mal zu meinen Verwandten nach Krottorf im Harzvorland fahren. Westdeutsche konnten nahe Verwandte mit Sondergenehmigungen besuchen.

01.03.2013 в 07:13


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